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Scham bei Frauen: Wie du sie überwindest und dein Leben endlich voll genießt

Am vergangenen Wochenende saß ich mitten im ersten Modul meiner Feminine Awakening Ausbildung und wurde direkt mit einem der intensivsten Themen konfrontiert: Scham. Ein Gefühl, das so tief sitzt, dass es uns Frauen oft ein Leben lang begleitet, ohne dass wir uns dessen wirklich bewusst sind. Doch warum eigentlich?

Scham wird uns früh beigebracht. Gesellschaftliche Normen, Glaubenssätze und Erwartungen brennen sich regelrecht in unsere Identität ein:

  • Sei schön, aber bloß nicht zu schön.
  • Sei klug, aber zeig es nicht zu deutlich.
  • Sei sexy, aber bitte nicht zu viel.
  • Sei stark, aber nicht zu emotional.

Was passiert dadurch? Wir halten uns zurück, passen uns ständig an oder wir beginnen eine starke Kontrolle zu entwickeln, die es uns nicht erlaubt, unsere eigenen Bedürfnisse klar zu äußern. Anstatt ein lebenswertes, intensives und freudvolles Leben zu führen, reduzieren wir uns, passen uns an und verlieren uns selbst dabei aus den Augen.

Meine persönliche Scham: Der Kampf mit meinem Körperbild

Ich gebe offen zu: Meine größte Scham sitzt in meinem Körperbild. Ich habe jahrelang versucht, einem Ideal zu entsprechen – schlank, trainiert, leistungsfähig. „No pain, no gain“, dachte ich mir, und kämpfte unaufhörlich gegen mich selbst. Jetzt, mit 38, stelle ich fest, dass ich nicht mehr dem Idealbild entspreche, das ich mir so hart erarbeitet hatte – innerlich wie äußerlich. Ich habe das Gefühl versagt zu haben. Die Kontrolle verloren. Wegen ein paar Kilo mehr auf den Rippen. An manchen Tagen fühle ich mich schlichtweg nicht wohl, nicht schön, ziehe mich zurück und verzichte darauf, das Leben voll auszukosten. Ich erlaube es mir nicht.

Doch während dieses intensiven Wochenendes in der Ausbildung wurde mir klar: Die einzige Möglichkeit, Scham wirklich aufzulösen, ist ihr direkt zu begegnen. Sie zu erkennen, ihr in die Augen zu sehen, sie laut auszusprechen und Liebe in genau die Bereiche zu schicken, in denen wir sie spüren. Genau das habe ich die Tage danach gemacht und was soll ich sagen, es hat funktioniert. Ich bin wieder einen Schritt freier geworden.

Scham und gesellschaftliche Erwartungen

Scham entsteht oft aus dem tiefen Wunsch heraus, akzeptiert und geliebt zu werden. Gerade Frauen spüren häufig den Druck, bestimmten gesellschaftlichen Erwartungen gerecht zu werden – Erwartungen, die uns sagen, wie wir auszusehen haben, wie wir uns verhalten sollen, und welche Rollen wir einnehmen dürfen. Diese Normen wirken subtil, aber mächtig, und lassen uns glauben, wir seien nicht genug, wenn wir ihnen nicht entsprechen. Die Konsequenz ist eine tief verwurzelte Scham, die uns davon abhält, authentisch und frei zu leben.

Wovor schützt uns Scham?

Scham war ursprünglich eine Schutzreaktion – evolutionär gesehen sollte sie verhindern, dass wir von der Gemeinschaft ausgeschlossen werden. Denn Zugehörigkeit bedeutete Sicherheit, Ausgrenzung konnte lebensbedrohlich sein. Doch in unserer heutigen Welt ist dieses Schutzsystem oft überaktiv und hält uns klein statt sicher.

  • Scham schützt uns vor Sichtbarkeit: „Was, wenn ich mich zeige und abgelehnt werde?“
  • Scham schützt uns vor Verletzlichkeit: „Wenn ich meine Wahrheit spreche, könnte ich verletzt werden.“
  • Scham schützt uns davor andere zu verletzen: „Wenn ich meine Wahrheit spreche, könnte ich auch andere verletzen.“
  • Scham schützt uns vor Größe: „Wer bin ich, dass ich Raum einnehme?“

Heute brauchen wir keinen Schutz durch Selbstverleugnung mehr. Was wir wirklich brauchen, ist Selbstannahme, Mitgefühl und den Mut, authentisch zu sein – auch wenn es unbequem ist.

Scham überwinden: Das kannst du tun

  1. Bewusstmachen: Erkenne welche Situationen oder Erfahrungen Scham bei dir auslösen und wo genau im Körper du Scham empfindest. Schreibe sie auf.
  2. Akzeptanz: Atme hinein. Akzeptiere das Gefühl, ohne dich damit zu identifizieren.
  3. Laut aussprechen: Spreche sie laut aus für dich selbst oder erzähle sie einer nahestehenden Person, der du vertraust.
  4. Liebe senden: Schicke liebevolle Gedanken genau in diese Bereiche. Du bist genug, genau so wie du bist.
  5. Emotion bewegen: Tanze, bewege dich, schreie, weine – lass die Emotion fließen, statt sie zu kontrollieren.
  6. Leben genießen: Lebe intensiv, leidenschaftlich und sinnlich, ohne dich zurückzuhalten.

Eine tantrische Übung zum Loslassen von Scham

Im Tantra Yoga gibt es eine wunderschöne Übung, die dir hilft, Scham bewusst zu fühlen und zu transformieren. Setze dich bequem hin, schließe deine Augen und atme tief in deinen Körper hinein. Visualisiere die Bereiche, in denen du Scham empfindest. Lege deine Hände sanft auf diese Stellen und sprich innerlich oder laut aus: „Ich sehe dich, ich fühle dich, ich akzeptiere dich, ich liebe dich.“ Atme weiter bewusst in diese Körperbereiche und stelle dir vor, wie goldfarbenes, heilendes Licht in deine Scham hineinfließt, sie liebevoll umarmt und schließlich sanft auflöst. Spüre die Befreiung und die neu gewonnene Leichtigkeit.

Scham und die Freiheit, sich selbst zu feiern

Ich weiß, wie schwer es sein kann, über den eigenen Schatten zu springen. Doch das eigentliche Gefängnis entsteht oft nur in unserem Kopf. Wenn unser Herz laut nach etwas anderem schreit, sollten wir dem unbedingt nachgehen – ohne Wenn und Aber. Was wäre, wenn wir uns ab heute vornehmen, jeden Tag etwas zu tun, was unser Leben sinnlicher, intensiver und leidenschaftlicher macht? Wir müssen uns nicht mehr zurückhalten oder auf bessere Zeiten warten. Der Moment ist jetzt – und du bist es wert, ihn voll auszukosten.

Deshalb hier mein persönliches Mantra, das ich dir mit auf den Weg geben möchte:

Auch wenn du nicht die Körperform hast, die du dir wünschst – zieh den verdammten Bikini an! Lauf stolz und wunderschön in Zeitlupe über den Strand, tauche in das warme, prickelnde Salzwasser und fühle dich wie die heiße Nixe, die du bist.

Ich verspreche dir, ich werde es auf jeden Fall versuchen. Machst du mit?

Lass uns gemeinsam die Scham loslassen und uns feiern – jeden einzelnen Tag.

Alles Liebe, Kathy

Bereit, tiefer einzutauchen?

Wenn du bereit bist, Scham loszulassen, dich selbst zu feiern und deine Weiblichkeit neu zu entdecken, lade ich dich herzlich zu meinen Retreats ein. Erfahre hier mehr über EmbodyHer und unsere nächsten Events:

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Herzensempfehlung: Tantra – Der Weg des mutigen Herzens – Sandra von Zabiensky
Sandra ist meine Yoga-Mentorin und Ausbilderin – mit ihrem Buch arbeite ich aktuell sehr intensiv.

Warum eine Jeans nicht über deinen Selbstwert entscheidet

Hast du dich auch schon einmal völlig frustriert gefühlt, weil dir keine Jeans richtig passen wollte? Du stehst in der Umkleide oder zuhause vor dem Spiegel und fragst dich ernsthaft: „Bin ich das Problem?“

Glaub mir – du bist nicht allein. Genau dieses Szenario habe ich kürzlich selbst erlebt. Und weißt du, was dahintersteckt? Ein viel tiefer liegendes Problem, das viele von uns Frauen kennen: Unser verzerrtes Selbstbild und die ständige Beurteilung unseres Wertes durch äußere Faktoren. Warum deine Selbstakzeptanz nicht von deiner Jeansgröße abhängig ist, erfährst du in diesem Blogartikel.

Die Sache mit der Jeansgröße

Mal ehrlich: Die Größenangaben vieler Modemarken wirken wie reine Fantasiezahlen. Was in einer Marke eine 38 ist, fühlt sich bei einer anderen an wie eine 34. Kein Wunder, dass wir Frauen regelmäßig Selbstzweifel entwickeln. Doch was dabei vergessen wird: Jede Frau, jeder Körper ist einzigartig. Unsere genetische Veranlagung, Körperform und unser individueller Stoffwechsel lassen sich nicht in starre Kleidergrößen pressen.

Was passiert, wenn wir uns ständig vergleichen

Schon früh lernen wir, unseren Körper kritisch zu betrachten. Bei mir begann das bereits mit zehn Jahren, als mein damaliger Tennistrainer zu mir sagte: „Kind, du bist schnell wie der Blitz, aber du solltest ein bisschen abnehmen.“ Die Folge? Eine jahrelange Diätkarriere und ein gestörtes Verhältnis zum Essen und zu mir selbst.

Wir wachsen auf in einer Kultur der Vergleiche und unrealistischen Ideale, die durch Medien und Gesellschaft verstärkt werden. Doch diese Vergleiche führen zu nichts anderem als Selbstzweifel und Stress.

Dein Körper – dein Verbündeter, nicht dein Feind

In meinen Yoga Teacher Trainings und durch meine persönliche Entwicklung habe ich erkannt: Unser Körper ist unser wichtigster Verbündeter. Anstatt ihn ständig zu kritisieren, sollten wir lernen, ihn zu verstehen und liebevoll anzunehmen.

Es geht nicht darum, einer bestimmten Kleidergröße oder einem Idealbild hinterherzujagen. Viel wichtiger ist, dass du gesund, stark und zufrieden bist. Dein Körper verändert sich – und das darf er auch. Jede Lebensphase bringt neue Herausforderungen und Veränderungen mit sich, und das ist völlig okay.

Wie du zu mehr Selbstakzeptanz findest

  1. Verändere deinen Fokus: Richte deine Aufmerksamkeit auf Gesundheit, Wohlbefinden und Stärke – nicht auf äußere Ideale.
  2. Mache kleine Schritte: Fang klein an, für mehr Bewegung oder besseren Schlaf.
  3. Hinterfrage deine Glaubenssätze: Prüfe kritisch, welche Überzeugungen über deinen Körper dir wirklich dienen.
  4. Hol dir Unterstützung: Sprich offen darüber, suche dir professionelle Unterstützung, wenn du merkst, dass du alleine nicht weiterkommst.

Fazit: Du bist mehr als deine Jeansgröße

Dein Wert hängt niemals von einer Zahl ab. Du bist schön, einzigartig und genau richtig, so wie du bist. Je eher du das erkennst und fühlst, desto mehr Freude und Leichtigkeit wirst du im Leben haben.

Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie gehst du mit diesem Thema um? Schreib mir gerne deine Gedanken und Erfahrungen – ich freue mich, von dir zu lesen!

Alles Liebe, Kathy

PS: Eine Herzensempfehlung von mir für dich, falls du aktuell strugglest und dir professionelle Hilfe wünschst:
Dr. Katharina Kessel ist Biologin und Lifestyle Coachin. Ich mache derzeit ein Coaching bei ihr und fühle mich sehr wohl. Ich lerne meinen Körper zu verstehen, die Prozesse wie z.B. unser Stoffwechsel, Hormonsystem etc. und sinnvolle Umsetzungen zu finden, was Körper, Geist und Seele betrifft – fernab vom Social Media Geschwurbel und der Angstmacherei und Fehlinformationen dort.

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