Wenn Wut uns den Weg weist – und wie wir weibliche Freiheit neu definieren
Es brodelt.
Nicht nur in den sozialen Medien, wo unter fast jedem Post einer Frau Kommentare auftauchen – von subtil übergriffig bis offen abwertend. Diese Stimmen kommen meist von Männern. Männern, die nie gelernt haben, der Kraft und Größe von Frauen zu begegnen. Männern, die Angst vor Weiblichkeit haben. Männern, die durch ein System geprägt wurden, das Frauen seit Jahrhunderten klein hält.
Es brodelt auch in mir.
Denn diese Übergriffe kenne ich nur zu gut. Und ich spüre sie: die ehrliche, rohe Wut auf ein System, das uns Frauen so lange in Grenzen gezwungen hat. Auf Prägungen, die wir über Generationen weitergetragen haben, ohne sie zu hinterfragen. Auf Muster, die so selbstverständlich schienen, dass wir sie erst bemerkten, als wir schon mitten drin waren.
Das Patriarchat ist real.
Und gleichzeitig ist es auf dem Weg zur Projektionsfläche für alles zu werden.
Woher kommt Wut – und warum sie wichtig ist
Wut ist eine der ursprünglichsten menschlichen Emotionen. Sie entsteht, wenn unsere Grenzen verletzt werden oder wir uns ohnmächtig fühlen. Sie signalisiert: Hier stimmt etwas nicht. In diesem Sinn ist Wut ein Kompass – ein klarer Hinweis darauf, wo wir uns selbst oder andere verraten.
Doch Wut ist nicht dafür gemacht, ein Dauerzustand zu sein. Bleiben wir zu lange in ihr, verwandelt sie sich in Bitterkeit. Sie trennt, statt zu verbinden. Sie verbrennt, statt zu klären.
Deshalb ist es wichtig, unsere Wut nicht zu unterdrücken – aber sie auch nicht unser Zuhause werden zu lassen.
Ein Blick zurück: Patriarchat ist selbstgemacht
Das Patriarchat ist kein Naturgesetz. Es ist ein von Menschen – ja, von Männern – gemachtes System, das vor mehreren tausend Jahren entstand. Frauen wurden in vielen Kulturen zunehmend auf Kinder und Abhängigkeit reduziert.
Doch das war nicht immer so. Vor dem Patriarchat gab es Gesellschaften, in denen Frauen zentrale Rollen hatten: als Hüterinnen des Wissens, als spirituelle Führerinnen, als gleichwertige Gestalterinnen des Lebens. Matrilineare Strukturen und matriarchale Kulturen zeigen uns bis heute: Patriarchat ist nicht alternativlos. Es ist ein Modell, das wir gelernt haben – und das wir auch wieder verändern können.
Patriarchat ist real – aber nicht alles ist Patriarchat
Kein Zweifel: Wir leben auch heute noch in einer Welt, in der männlich dominierte Strukturen Kriege führen, Frauenkörper objektivieren, Stimmen überhören und Macht missbrauchen.
Ja, das macht wütend. Und ja, diese Wut ist berechtigt und es muss klar sein, dass wir Frauen, das nicht mehr dulden. So beschwerlich dieser Weg sein mag, es wird sich nichts ändern, wenn wir Frauen unsere Macht nicht nutzen.
Was uns auch klar sein sollte:
Nicht jeder Blick eines Mannes ist ein Angriff.
Nicht jede Frau, die sich für ein traditionelles Familienmodell entscheidet, ist „im System gefangen“.
Nicht jeder Mann, der in einem Raum den Ton angibt, ist automatisch Unterdrücker.
Es braucht meines Erachtens Differenzierung. Denn wenn wir alles über denselben Kamm scheren, verlieren wir genau das, was wir uns zusteht: unsere Freiheit, unsere Wahl. Unsere Verantwortung.
Wut als Kompass – Freiheit als Ziel
Ich persönlich habe einen großen Treiber in meinem Leben: Ich will frei und selbstbestimmt sein. Und genau das nehme ich mir. Bis ich jedoch zu diesem Selbstbewusstsein und der Handlungsfähigkeit gekommen bin, hat es gedauert. Ich musste erst durch die Shadows durch und mich von Prägungen, Glaubenssätzen und Rechtfertigung frei machen.
Für mich bedeutet verkörperte, weibliche Freiheit:
-
Nicht gegen etwas zu sein, sondern für mich.
-
Meine Stimme zu nutzen, um mich groß zu machen – nicht, um andere klein zu halten.
-
Meine Lust, meine Sinnlichkeit, meine Hingabe nicht länger zu opfern.
-
Offen zu bleiben – auch für die männliche Energie, wenn sie mir auf Augenhöhe begegnet.
Denn Freiheit heißt nicht, in der Opferrolle stecken zu bleiben. Opferrolle gibt Sicherheit, weil sie Verantwortung abgibt – aber sie nimmt uns unsere Gestaltungskraft. Verantwortung zu übernehmen bedeutet: Ich entscheide, wie ich leben will. Nicht aus Trotz. Nicht aus Angst. Sondern aus meiner inneren Mitte heraus.
Was wäre, wenn …
… wir Wut als heilige Kraft sehen würden – klar, reinigend, aber nicht als Dauerzustand?
… wir beginnen würden, aus Präsenz zu wählen, statt aus alten Prägungen?
… wir uns erlauben würden, frei, klar, mutig und genussvoll zu sein – gleichzeitig?
Warum das zu EmbodyHer gehört
Genau darum geht es in meiner Arbeit mit EmbodyHer: Frauen zurück in ihre eigene Mitte zu begleiten. In Räume, in denen wir unsere Wut anerkennen – aber uns nicht von ihr bestimmen lassen. In Räume, in denen wir uns erinnern, dass wahre Freiheit nicht im Kampf liegt, sondern in der Verkörperung.
Deine Einladung:
Kennst du dieses Spannungsfeld zwischen Wut und Freiheit?
Hast du alte Muster erkannt, die du heute bewusst anders leben möchtest?
Teile deine Gedanken gerne mit mir – ich freue mich auf den Austausch.
Hat dich dieses Thema berührt und möchtest du mehr über Weiblichkeit, Selbstliebe und Sinnlichkeit erfahren? Dann folge mir gern auf meinen Social-Media-Kanälen und melde dich zu meinem Newsletter an. Dort erhältst du regelmäßig spannende Inspirationen, persönliche Einblicke und exklusive Angebote.
JETZT FÜR MEINEN NEWSLETTER ANMELDEN!
Erfahre mehr über mich und lerne mich kennen: Das bin ich
Erfahre mehr über meine Retreats: Yogaretreats
Oder buche direkt über meine Buchungsplattform Fyndery.